18.
Juli 2008 - Freitag - Tag 14 |
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| Nevada ¦ Arizona
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Rainbow Vista Valley of Fire State Park 46°C Las Vegas › Boulder City › Hoover Dam › Las Vegas › Valley of Fire SP 205 miles - 330 km
Nächtigung: Atlatl Campground - USD 14,00 Wegen der späten Nachtruhe halten wir es heute mehr oder weniger länger im Zelt aus, obwohl "aushalten" eigentlich nicht richtig ist, denn bei über 30°C in der Nacht ist es einfach nicht zum Aushalten. Ich glaube, ich habe mindestens drei Liter "verschwitzt". Als Frühstück gibt's daher nur Flüssiges wie eisgekühlten Kaffee aus der Dose, Joghurt und viel zu trinken. Ich schließe Freundschaft mit "Dr. Pepper". Heute steht ein abwechslungsreiches Programm auf der Tagesordnung. Von Natur über Technik und Stadt wieder zurück zur Natur ist geplant. In meinem Bücherl "USA Highways & Byways" wird der 13 Meilen lange Red Rock Canyon Loop Drive, etwa 20 Meilen westlich der Stadt, beschrieben. Es ist natürlich nur ein relativ kurzer Weg raus aus der Stadt, aber wenn man die Stadt hinter sich gelassen hat, befindet man sich auf einen Schlag mitten in einer wüstenähnlichen Landschaft.
Auch hier gilt der Annual Pass. Wir nutzen wie üblich die Parkmöglichkeiten entlang des Rundweges, um ein paar Fotos zu schießen. Beim Willow Springs Picknickplatz sollen laut meinem Bücherl indianische Felszeichnungen zu finden sein. Ich finde diese Zeichnungen auf einem einzigen Felsen, habe sie mir aber viel umfangreicher vorgestellt. Der Red Rock Canyon ist eine nette Abwechslung, aber nicht viel mehr. Daher machen wir uns auf den Weg zum großen Staudamm an der Grenze zu Arizona. Wir kehren zurück nach Las Vegas, umfahren die Stadt aber im Südwesten und sind schon bald mitten im Stau, in dem wir viel Zeit verlieren.
Wir haben es geschafft und nach dem Überqueren des Dammes einen Parkplatz gefunden. Das Thermometer zeigt unglaubliche 46°C! Es hilft aber nichts, wir müssen raus aus dem Wagen, wenn wir etwas sehen wollen. Der Hoover Dam staut den Lake Mead auf, der auch als Freizeitarena genutzt wird. Durch den enormen Wasserverbrauch der nahen Großstadt ist der Wasserstand schon beträchtlich zurückgegangen, was man an den Felswänden deutlich erkennen kann. Beeindruckend sind die vielen Masten mit den Stromleitungen. Man sieht auch bereits einen Teil der neuen Brücke, die gebaut wird, um den alten Damm zu entlasten. Wahrscheinlich gilt wegen der Gewichtsbelastung das Fahrverbot für Trucks über den Damm. Als wir den Verkehr beobachten, denken wir, dass wahrscheinlich die Fußgeher, die über die Zebrastreifen hin und her gehen, den Stau verursacht haben. Erst durch die Verkehrsregelung der Polizei ist der Autoverkehr wieder im Fluss. Aufgrund der Hitze ist meine Kamera schon ganz heiß. Daher muss ich beim Fotografieren rasch abdrücken, sonst verbrenne ich mir die Hände. Den Besuch im Visitor Center können wir streichen, denn um da hineinzukommen, braucht man den Annual Pass. Der liegt aber gut verstaut im Auto. Es soll uns nichts Schlimmeres passieren. Die heutige Nacht wollen wir im Valley of Fire State Park verbringen. Bis dahin möchten wir durch die Lake Mead National Recreation Area fahren und ein paar Abstecher zum See machen. Doch kurz nach der Einfahrt in das Nationalparkgebiet erscheint plötzlich wieder die Anzeige im Tacho, dass der Reifendruck nicht mehr passt. Jetzt ist guter Rat teuer! Da fällt mir ein, dass am Flughafen in Las Vegas unsere Mietwagenfirma Alamo sicher auch eine Niederlassung hat. Es hilft nichts, wir müssen die Zeit investieren, denn der Urlaub ist noch lange und besser jetzt zu Alamo als irgendwo in der Wüste stehen zu bleiben. Wir müssen zwar irgendwie lange im Kreis fahren, doch finden wir Alamo relativ leicht. Wir berichten, dass wir ein Problem mit einem Reifen haben. Ein Mitarbeiter erklärt uns, dass wir uns an die Kundendienststelle ein paar Meter weiter wenden sollen. Das Auto müssen wir (nach exakt 5555 km) offiziell zurückgeben. Sigi erklärt den beiden Kundendienstmitarbeitern unsere Schwierigkeiten. Uns wird sofort ein neues Auto zur Verfügung gestellt, das wir uns aussuchen können. Da wir mit dem Chevrolet Impala eigentlich sehr zufrieden gewesen sind, nehmen wir uns wieder dieses Modell. Jetzt heißt es Umräumen - in ein gereinigtes Auto;-) Schon nach 20 Minuten ist der Autowechsel vollzogen und wir fahren mit dem neuen Wagen befreit zum Valley of Fire. Das Umrechnen hat sich geändert. Statt der Geschwindigkeit müssen wir ab sofort die Temperatur umrechnen. Denn am Tacho stehen jetzt mph (miles per hour) und Fahrenheit. Wir ändern aufgrund des Umweges über Las Vegas unser Programm, lassen den Lake Mead heute aus und machen uns direkt über den Interstate 15 zum Nachtquartier auf. Hoffentlich finden wir im
einen Stellplatz. Bei noch immer 39°C stellen wir unser Zelt heute am Atlatl Campground auf. Auf das Abendessen verzichten wir, denn der Sonnenuntergang steht kurz bevor. Im Internet habe ich ein Bild von der Rainbow Vista gefunden. Vielleicht haben wir auch das Glück, diese faszinierenden Farben und Steinformationen auf gleiche Weise sehen zu können. Doch leider gelingt es nicht ganz so gut, da wir am ersten Parkplatz zu lange verweilen. Wie sich herausstellt, hat der Fotograf das Bild von der anderen Seite der Senke gemacht. Als wir diesen Standort entdecken, sind die Sonnenstrahlen beinahe schon verschwunden. Wir sind trotzdem begeistert von der Gegend. Zum Zelt zurückgekehrt, hält sich der Hunger in Grenzen, aber der Durst ist groß. Wir genießen unser eisgekühltes Bier bei Vollmond. Und am Abend ist die Temperatur bei fast nicht vorhandener Luftfeuchtigkeit außerhalb des Zeltes richtig angenehm. |
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