12. Juni 1995 - Montag - Tag 24 |
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| California ¦
Baja California Norte |
Orcas Sea World of California San Diego ~35°C
Chula Vista › Malibu 191,6 miles - 308,3 km Noch vor dem Frühstück
mache ich mich auf die Suche nach einer Zeitung und werde im Kiosk des
Campingplatzes fündig. Der erste Blick gilt natürlich den Sportseiten.
Voller Freude komme ich zurück zum Platz. Thomas Muster hat als erster
Österreicher ein Grand-Slam-Tennisturnier gewonnen – das ist
bis 2012 ein einmaliges Ereignis geblieben:-(
Im Prospekt des Campingplatzes lesen wir eine Anzeige, dass es an der Rezeption ermäßigte Eintrittskarten für Sea World gibt. Da wir sowieso dahin wollen, kaufen wir uns eben gleich hier die Karten. Aber zuerst fahren wir noch ein paar Meilen nach Süden. Moment! Bereits an der ersten Kreuzung ereilt uns eine Polizeikontrolle. Grund dafür ist eine Stoptafel, die wir zwar nicht übersehen haben, aber auch nicht stehengeblieben sind. Wir sind ganz langsam in die Kreuzung eingefahren, aber schräg gegenüber hat uns der Polizist bereits im Visier gehabt. So erklärt er uns, dass STOP tatsächlich STOP bedeutet. Beschweren brauchen wir uns nicht, denn der Polizist ist sehr freundlich und belässt es bei dieser Ermahnung. Weil wir so nah an der Grenze sind, geht’s ein zweites Mal zu Fuß nach Mexiko. Wir bleiben jedoch nicht lange. Es gibt in Tijuana auch nichts Besonderes zu sehen. Es geht nur um den Kick, in Mexiko gewesen zu sein. Zurück beim Wagen in den USA führt uns der Weg direkt zu Sea World of California Gut, dass wir schon Eintrittskarten haben, denn sonst müssten wir uns hier an der Kasse anstellen. So geht es sich zeitmäßig perfekt aus, sofort die Sea Lion and Otter Show ansehen zu können. Im Anschluss daran sind wir zu Gast bei der Shamu Show mit den schwarzweißen Orcas. Im Gegensatz zu den Seelöwen und Ottern sind die Wale zwar naturgemäß nicht so quirlig unterwegs, haben aber durch ihren großen Körper eine enorme Wasserverdrängung. Jene Gäste, die in den ersten fünf Reihen sitzen, sind nach der Show auf alle Fälle gut geduscht. Nach dem Besuch dieser beiden Darbietungen können wir gemütlich die Anlage durchstreifen. Wir sehen dabei Flamingos, Aras und Pinguine. Passend zum Urlaubsland probieren wir in einer der vielen Verpflegungsstationen typisch amerikanisches Fastfood. Abschließend machen wir noch einen Besuch bei den putzigen Delphinen. Auch sie haben ihre eigene Vorstellung vor Publikum. Es ist schon interessant, all diese Meeresbewohner gemeinsam auf einem Platz zu sehen. Das Problem dabei ist leider, dass sie hier eingesperrt sind und nicht ihrem natürlichen Leben nachgehen können. Sicher wäre es besser, sie in ihrem angestammten Lebensraum beobachten zu können. Diese Situation trifft aber auf jeden Zoo auf dieser Welt zu. Und ist es nicht manchmal auch bei Haustieren der Fall? Die „Rache“ für unseren Sea World-Besuch kommt vom Sonnengott. Durch die Hitze und den Wasserdampf in der Luft sind bei uns allen jene Teile der Oberschenkel vom Knie bis zum Beginn der Kleidung so richtig schön rot geworden. So gegen 15 Uhr können wir nun den letzten Abschnitt unserer Reise entlang der Pazifikküste nach Norden in Angriff nehmen. Den Pacific Coast Highway, auch unter der Bezeichnung „Highway 1“ bekannt, entlang umfahren wir den Moloch Los Angeles an der Westseite, bis wir nach Malibu kommen, wo wir auf einem uns bereits bekannten Campingplatz die Zelte aufstellen. Für zwei Nächte soll er unser Quartier sein. Wir haben diesen Platz gewählt, weil wir morgen den Nordwesten von L.A. mit Beverly Hills und Hollywood besuchen wollen und uns somit nicht mehr durch die ganze Stadt quälen müssen. Zeitlich geht sich sogar noch ein Einkauf aus. Zu später Stunde ist das Abendessen eher einfach gehalten. Wir wollen uns auch gar nicht lange mit dem Essen aufhalten, denn der Vollmond scheint vom wolkenlosen Himmel. Grund genug, an den Strand zu spazieren – den Weg kennen wir schon von unserer 1990er-Reise – und den Lichtspielen im Ozean zuzusehen. Und es ist wieder an der Zeit, das Stativ aufzubauen. Vielleicht gelingt ein interessantes Foto mit längerer Belichtung. Erst um 23.30 Uhr sind wir in den Zelten verschwunden. Santa Monica Mountains NRA | Leo Carrillo State Beach • Malibu - USD 16,00 |
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